Inmitten der Roten Kasernen an der Nedlitzer Straße erhebt sich ein eindrucksvoller, dreigeschossiger Ziegelbau im neogotischen Stil, dessen auffälligster Schmuck eine überlebensgroße, barocke Skulpturengruppe ist. Beiderseits eines Obelisken, der über sich eine Krone und vorn die Initialen „FR“ sowie die Jahreszahl „1773“ trägt, sind zwei friderizianische Soldaten zu sehen. Der eine reitet auf einem Pferd, der andere führt sein Pferd am Zügel. Neben ihnen stehen zwei Kanonen und zu Füßen des Obelisken liegen verschiedene Musikinstrumente.
Die Skulpturengruppe steht gleichermaßen für die Geschichte der Roten Kasernen wie auch jener der ursprünglich hier beheimateten Waffengattung: der reitenden bzw. fahrenden Artillerie.
In seinem Vortrag widmet sich Thomas Sander als Bauhistoriker neben der Geschichte dieses Ortes vor allem auch dem wechselseitigen Verhältnis zwischen der Architektur und ihrer, in diesem Fall militärischen Nutzung. Es ist somit auch ein kleiner Exkurs zum preußischen Kasernenbau in und um Potsdam.