
Als in der Sowjetunion in den 1980er Jahren der Ruf nach Aufarbeitung der Verbrechen des kommunistischen Regimes lauter wurde, gründete sich die Menschenrechtsorganisation Memorial. Sie sammelte Zeugnisse und Erinnerungen von Überlebenden des Terrors und dokumentierte die Geschichte staatlicher Gewalt. Denkmäler für die Opfer wurden errichtet. Seit 2009 macht Memorial die Schicksale politischer Gefangener in Russland sichtbar. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 durchsuchten Polizei und Geheimdienst die Büros der Organisation, die Räumung erfolgte im Oktober 2022. Trotz Repressionen, Verhaftungen und Flucht setzt Memorial seine Arbeit für ein demokratisches Russland fort und stellt sich der staatlichen Desinformation entgegen. Im Dezember 2022 erhielt Memorial den Friedensnobelpreis – zusammen mit dem belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki und der ukrainischen Organisation Center for Civil Liberties.
Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte, Arbeit, Verfolgung und Auflösung von Memorial sowie staatliche Aktionen zur Unterdrückung der Organisation. Historische Objekte wie ein im Gulag notdürftig angefertigtes Kleid und Zeichnungen von Häftlingen zeugen von Repressionen, betonen aber auch Akte des Widerstands. Zudem wird über die Arbeit von Memorial im Exil informiert. Historisches Filmmaterial zeigt Gespräche mit Überlebenden und Aktivisten wie Andrei Sacharow oder Arsenij Roginskij.
Die Ausstellung im Foyer des Landtages Brandenburg ist vom 10. September 2025 bis zum 6. November 2025, montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr, geöffnet. An gesetzlichen Feiertagen bleibt der Landtag geschlossen.